Mittwoch, 8. Dezember 2010

Showdown @ Down under

7. Dezember 2010
Abgefahren!
Karre abholen ging voll easy, ein Hyundai Getz isses geworden. Tut's gut, macht was er soll & ist grünlich.
Nach jetzt wieder 4 Wochen passivem Leben im Linksverkehr ist die aktive Teilnahme auch easy. Mühsamer wars, meinem Gehirn wieder beizubringen, das auch die Hebels und Schalter vertauscht sind.
Vom Avis-Office bis zum Freeway hab ich konsequent mit dem Scheibenwischer geblinkt.


Getz gehts lo-os!


2. Yanchep National Park

Nach 50km ein guter Ort für'n ersten Stop.
Klar, diese Nationalparks haben alle irgendwie so Pflanzen und so Wege und so Tiere und so, trotzdem hat jeder sein eigenes Gesicht.
Yanchep ist mehr so buschlandmäßig unterwegs, hat ne Horde Koalas, bunte Vögel, bunte Bäume und gibt sich mit dem entenbeladenen See "Loch McNess" sehr schottisch.





Tja, vor allem ist Yanchep der Ort, an dem ich meine Meinung über das Vorhandensein von Schlangenwarnschildern bzw. Schlangen revidieren muss.

Faustregel: je größer das Schlangenwarnschild, desto kleiner die Wahrscheinlichkeit, ein Tier zu treffen.
Bislang hab ich immer nur die Schilder gesehen, nie ne Schlange. Und im Yanchep NP stehen gar keine Schilder.
Umso mehr hab ich mich erschrocken, als dann heute doch son bräunlich gescheckter Ast über den Weg geflitzt ist. Keine Ahnung wer das genau war, hab auch lieber nicht nachgefragt - schien es sehr eilig zu haben. Zufällig gibt's von dem Moment auch ein Video. Die Schlange sieht man zwar nicht, aber das Erschrecken & Verwackeln sind nicht gestellt - echte Gefühle!

Dann passiert auf dem weiteren Weg nordwärts kaum etwas. Grünes hier, grünes da und viel Straße geradeaus.

Kurze Pause in Lancelin: dort gibt es sehr viel, sehr weißen Sand, der sich zu einer sehr großen Düne zusammengewürfelt hat.
Mit 4WD darf und kann man weiterfahren, ohne Gehts noch zu Fuß:



GPS leihen ist Quatsch, hat die Avis-Lady gesagt. Und recht hat'se: soviele Möglichkeiten abzubiegen gibt es nicht und der im September frisch eröffnete Indian Ocean Drive ist eh noch nicht in den Navis verzeichnet.





Ne sehr schöne Route mit viel Meer zur Linken und pflanzenhaltiger Landschaft zur Rechten.
Damit's was zum Abbiegen, Anhalten und Ankukken gibt, bauen emsige Hände derzeit noch Wege, Bänke und Schilder in den Busch.





Lediglich der Beschrifter war noch nicht da. Nur was soll man schon da drauf schreiben?

Meer: bitte geradeaus kukken
Pflanzen und so in 20 Grüntönen: bitte nach rechts & Links kukken





Wie weise, dass ich noch nicht alle Superlative verballert habe, sonst wärs schwierig, das große Highlight der ganzen Tour mit Worten zu umschreiben.
Hier und heute leg ich mich fest: die Pinnacles im Nambung NP sind mit Abstand das Spektakulärste, das mir je untergekommen ist und wohl auch das eigentümlichste Naturphänomen, das Australien am Start hat.
"Na gut, stehen da halt so Pinne rum." denkt nan zunächst. Stehn'se auch, aber es sind Hunderte oder Tausende oder noch mehr, in jedem Fall einfach sauviele, jeder einzelne davon in gelb-goldenem Sand eingebettet.
Derby crazy, irgendwie auch ausserirdisch, sich da reinzustellen.






Zuerst wusste ich komplett nix zu fotografieren, nach ner halben Stunde gings wieder und ich hätte am Liebsten jeden Stein mit der tiefstehenden Sonne und den langen Schatten einzeln abgelichtet. Nach 200 Bildern konnte ich nicht mehr und hab vom Walking Track auf den Pinnacle Drive gewechselt.
Recht schmaler, aber stabiler und auch mit nur zwei angetriebenen Rädern gut befahrbarer Straßenersatz.
Dann war der Hyundai also doch für was gut, mit nem Hummer hätts Beulen gegeben (und zwar nicht am Stein).
Jede Wette, dass die Schadenmeldungsformulare der örtlichen Autoverleiher eine Zeile mit "Vor'n Pinn geheizt" zum ankreuzen haben.



Gerne hätte ich noch das Tier getroffen, dass diese genitalienförmigen Abdrücke im Sand hinterlässt: (das da links ist mein VANS-Abdruck)



Zur Nacht hab ich mich einfach, aber günstig und gemütlich in Cervantes untergebracht.
Den Weg dorthin hab ich mal als Warnung an mich interpretiert:

Hansen Bay -> Thirsty Bay -> Hangover Bay

Hab mich daraufhin dazu entschlossen, es bei einem Bier zu belassen und lieber noch nachts etwas zum Strand zu fahren, für'n Foto von dem Sensationssternenhimmel.
Geklappt hat jedoch nur eine Reproduktion der in den Achtziger Jahren so beliebten Postkarten " bei Nacht:


Cervantes at night

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