Samstag, 4. Dezember 2010

Desert Session - Day I

2. Dezember 2010
5.00: Weckerterror.

Bisken platt bin ich, aber pünktlich. Das erste Mal seit Wochen ist es außerhalb des Zimmers kälter als innerhalb. Den Eiskaffee gestern Abend fürs Blitzfrühstück nochmal extra kalt zu stellen war echt mal Quatsch.




5.35: Frisur & eisiger Kaffee sitzen dort, wo sie hingehören. Die Augenlider nicht.

7.14 Hey ho - Let's go!
Über Risiken & Nebenwirkungen aufgeklärt, Haftungsausschluß unterschrieben, 21 Mittourende eingesammelt, eingecheckt, Desert Sessions inne Ohren und einmal mehr mit Wasser versorgt, geht's jetzt auf die Straße Richtung Uluru.
Stuart Highway heißt die, ist ziemlich lang, hat aber trotzdem so gut wie keine Hausnummern. 466 km sind's bis zum roten Hügel.





8.04: Seit wann sind Herzen grün?

Von einer "Red Centre Safari" erwarte ich vor allem eines: dass sie sich rot präsentiert.
Normalerweise tut sie das auch, solange es nicht regnet. Bis jetzt sieht's noch ein bisken aus wie in Brandenburg.
Die Chancen auf Rot standen dabei nicht schlecht, sonst regnets hier alle zehn Jahre mal. Dass es das genau dann getan hat, bevor ich mich hier durchfahren lasse, kann man Schicksal oder Zufall nennen.





Sogar im Todd River in Alice Springs lassen sich noch vereinzelt Pfützen entdecken. Ein Anblick, von denen die Eingeborenen sonst ihren Enkeln erzählen.

8.15: Zwischenstop am Stuart Road House
Wer will, kann für sechs Dollar eine Runde auf einem Kamel reiten. Will aber keiner, im Bus schaukelt's etwa genauso auf lau.
Ich entscheide mich zum gleichen Preis für ein Sandwich.
Dass es zur Strafe abends Kamelwurst-BBQ geben wird, ahne ich jetzt noch nicht.





10.12: Tankstop am Erlunda Roadhouse.
Schön bleibt es hier nur dann, wenn man seinen Müll im Verborgenen entsorgt.
Z.B. versteckt in einer überdimensionalen Mülltone.



12.37: Wieder ein Stop, dieses Mal nicht zum roadhousen, sondern zum Feuerholz sammeln.
Mittlerweile isses da draussen nicht mehr nur grün, immer häufiger gesellen sich roter Sand und unfassbar farbenfrohe Blumen ins Landschaftsbild. Zwischendrin graues Dörrholzgewächs.
Würde Ivo einen Satz dazu formulieren, käme das Wort changieren darin vor.











22.52 Red Centre, ya got me!

Puh, was für ein Tag. Ganz kurz nur in aller Kürze, weil der Wecker auf 3.45 stehen muss.
Beeindruckend, die Olgas, deren richtigen Namen ich nicht mehr auf die Kette Kriege.
2 Stunden Wandern mit Klettereinlagen bei 36 Grad sind nur grob. 5l Wasser hab ich den Tag über bestimmt in mich reingekippt. Zu sehen gabs dafür abgefahren-bizarres.




In echt haben die Steine was von einem intensiven 4D-Hologramm. Schwer zu beschreiben.
Nach den fetten Olga-Farben hatte es Uluru schwer mitzuziehen, beim sekt- & hasenbegleiteten Sonnenuntergang.





Zur Nacht habe ich much für die Übernachtungsvariante "Swag" entschieden, sonne Art Outdoor-Schlafsack. Also Open Air unter dem wohl besten Sternenhimmel, den der Planet zu bieten hat. Dazu MUSE in den Ohren, da fühlt man sich - so bescheuert & widersprüchlich es klingen mag - dem Universum & der Erde gleichermaßen nah.

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