3. Dezember 2010
3.45 Huhu, Uluru!
"Heute ist frûh Aufstehen angesagt, um den Uluru im Licht der aufgehenden Sonne zu bewundern." haben die Reiseunterlagen bereits gewarnt. Welche gruseligen Details sich wirklich dahinter verbergen, erfährt man erst einen Tag vorher.
Die Nacht im Swag war toll: das erste Mal hab ich mir Kontaktlinsen gewünscht, aber auch mit unkorrigierter Sehschwäche lässt es sich unter den Sternen gut einschlafen.
5.40 Rising the Sun
Diese Sonnenauf- & -untergänge am Uluru sind definitiv überschätzt. Busweise angekarrte Touristenhorden mit Kameras aller Arten stehen sich gegenseitig auf den Füßen, um tausendfach täglich das zu Fotografieren und zu Filmen, was dort täglich tausendfach fotografiert und gefilmt wird - den roten Hügel mit Sonnenlicht drauf.
Von der versprochenen Farbenvielheit war nicht wirklich viel zu sehen. Vielleicht liegt's auch daran, dass man das Motiv einfach schon zu oft gesehen hat.
Sehr viel beeindruckender war da der passende Sonnenaufgang dazu, genau gegenüber.
Kurz bevor es mit dem Sonnenaufgang richtig losging, hat Tourguide Glenn als Lohn für das frühe und reibungslose Aufstehen an der eigentlich für den Sonnenuntergang bestimmten Aussichtsplattform gehalten. Verkehrte Welt: die Aussicht präsentierte sich schon sehr viel spektakulärer. Fette Aura um die Uluru-Silhouette, obenrum von Mond & Venus verziert. "Postkartenreif" nennen wir Fotohasen das.
Zudem kann man wohl so ziemlich alles ins aufgehende Sonnenlicht setzen und es wird seine Farbe fortlaufend ändern und dabei gut aussehen. Mich zum Beispiel:
7.30: Behind the Scenes
Nach viel Wandern war mir mit zwei Nächten Schlafmangel nicht zumute. Für ne halbe Runde um den Berg, von Kuniya Piti bis zum Parkplatz Mala hat's dann aber doch noch gereicht. Auch immerhin so 5km. Kaum Leute da, noch angenehme Temperatur und in der Tat ein sehr viel beeindruckenderes Erlebnis als Sonne rauf und Sonne runter zusammen.
Derb zerklüfftet und crazy verhöhlt, das rockt! (hihi, also auch wegen Stein und so, vastete?!)
9.30 Pukulpa pitjama Ananguku ngurakutu
90 Minuten Meet & Greet & Show around mit Sarah von den Anangu, den sog. traditionellen Eigentümern. Spannend, die passenden Mythen zur Entstehung des Uluru mit all seinen speziellen Orten in Pitjanjajara / Yankunytjajara zu hören. Für diejenigen, die für diese Sprache keinen Kurs belegt haben, hat's ein Dolmetscher verständlich gemacht.
Wer's nachlesen will, beauftragt eine Findemaschine seiner Wahl mit der Suche nach Tjukurpa, Kurpany, Mala Story und Lungkata.
Ziemlich anstrengend, das Ganze. Und ich bin nicht der Einzige, der so empfindet. Heute steht daher nur noch die Weiterfahrt zum Kings Canyon und Dinner auf dem Programm.
Zwischendurch will schließlich auch noch der Camphaushalt geführt werden, Kochen, Spülen & Kram wegräumen nimmt uns hier keiner ab.
Schlichtbehausung Typ Bushman ohne Aircondition, Wi-Fi, Strom, usw. So Hütten halt. Aber es macht Spaß, auch in und mit der Gruppe. Sehr international besetzt, jedoch vom Groove her deutlich homogener als auf Fraser Island.
Glenn fährt den Bus, sagt was, wann, wo und wie abgeht, erinnert ständig daran zu trinke, Alphamännchen-Jobs eben.
Alles andere (Schnibbeln, Kochen, Fegen, Bus be- & entladen, laufen, trinken usw. erledigt die Gruppe mehr oder weniger reihum selbst.
Nicht gefüttert zu werden wünscht sich dieser Hund. Selber essen, das willer.
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